Das neue Jahr war noch keine zwei Wochen alt, als aus dem Affen- und Warmhaus schon die erste Geburt des Jahres gemeldet wurde. Nach der ersten erfolgreichen Aufzucht im August des vergangenen Jahres hat es am 11. Januar bereits das zweite Mal Nachwuchs bei den Azara-Agutis gegeben. Das Zuchtpaar war erst im Mai 2018 mit einem Tier aus dem Tierpark Berlin und einem aus dem Zoo-Vivarium Darmstadt zusammenge
stellt worden, die Chemie zwischen den beiden stimmte sofort! Ein bis drei Jungtiere sind bei den im östlichen und mittleren Südamerika verbreiteten Meerschweinchenverwandten die Regel, bei uns kamen erneut zwei Jungtiere zur Welt. Die Winzlinge sind äußerst aktiv und quirlig und gemeinsam mit ihrer Familie und den Goldgelben Löwenaffen in der Südamerika-Anlage des Warmhauses für die Besucher zu sehen.
Den ersten Neuzugang des Jahres gab es ebenfalls schon. Am 15. Januar erhielten wir ein männliches Visayas-Mähnenschwein aus dem Zoo in Budapest. Der Transfer dieses im Juni 2016 geborenen Ebers fand im Rahmen des Europäischen Ex-situ-Programms (EEP) statt. Die koordinierten Zuchtbemühungen für diese extrem gefährdete Wildschweinart werden vom Zoo Breslau in Polen gemanaged. Die Visayas-Mähnenschweine (Sus cebifrons) kommen auf dem Visayas-Archipel in den Philippinen vor. Hier leben sie in kleinen Familienverbänden in den verbliebenen Regenwäldern. Im Laufe der Evolution haben sich auf den südostasiatischen Inseln viele einzigartige Tierarten entwickelt. Zwei Drittel aller heutigen Schweinearten leben auch oder ausschließlich in Indonesien und auf den Philippinen. Durch ihr kleines Verbreitungsgebiet sind solche Inselbewohner besonders empfindlich gegenüber Lebensraumverlusten. Das Visayas-Mähnenschwein kommt wegen der Zerstörung der Regenwälder nur noch auf zwei von ehemals sechs Inseln vor. Es ist laut der Roten Liste vom Aussterben bedroht (critically endangered). Männliche Tiere sind merklich größer als die Weibchen, und ihre namensgebende Halsmähne ist ebenfalls deutlich ausgeprägter.