Das Zooteam ist begeistert: erneut hat die Nachzucht bei den seltenen und hochbedrohten Grauen Kronenkranichen geklappt! Am 31. Juli waren vier Küken geschlüpft. Als Nest hatten sich die Eltern in diesem Jahr mal wieder eines in luftiger Höhe ausgesucht. Leider konnte das Zooteam nicht beobachten, wie die Küken das Nest in mehreren Metern Höhe verlassen haben, aber am 2. August waren im Laufe des Tages drei Küken unversehrt am Boden angekommen. Das vierte Küken war leider im Nest verstorben. Seither beschützen beide Elternteile die Küken, führen sie auf ihren Erkundungsgängen durch die große Freiflughalle und zeigen ihnen, welches Futter für sie geeignet ist und was am besten schmeckt. Die in Landau gehaltene Unterart des Kronenkranichs, B. r. gibbericeps, kommt in der Demokratischen Republik Kongo, in Ruanda, Uganda, Kenia und südwärts über Tansania bis Mosambique vor. Die Bestandszahlen haben in den letzten Jahrzehnten so rapide abgenommen, dass die Art seit dem Jahr 2016 auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) als „stark gefährdet“ (endangered) klassifiziert wird. Der Populationstrend ist insgesamt abnehmend, da immer mehr Lebensraum, vor allem Feuchtgebiete, die als Brutgebiet benötigt werden, aufgrund von Trockenperioden, Entwässerung und Überweidung verloren gehen. Außerdem werden Kronenkraniche oder ihre Eier als Nahrung, Nutzung in der traditionellen Medizin, zur Domestikation oder den internationalen, illegalen Tierhandel der Natur entnommen. Dank eines auch durch den Zoo und Zoofreundeskreis Landau zusammen mit der Bundesarbeitsgruppe Afrika des NABU International geförderten in situ-Projekts zum Schutz der Art konnte der negative Trend in Ruanda gestoppt werden. Noch gibt es für den Kronenkranich kein europaweit koordiniertes Zuchtprogramm, doch jede Nachzucht zählt für den Erhalt einer „Backup-Population“ in den fachlich fundiert arbeitenden Zoos.