Die Socorrotaube ist die einzige Tierart des Zoo Landau, deren Status auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) “ausgestorben in der Natur” lautet. In der Kommunikation nutzen Zoo und Zooschule Landau den sehr viel treffenderen Begriff “ausgerottet”, denn mit einem natürlichen, evolutiven Prozess hat das Verschwinden der zimtbraunen Taube auf der mexikanischen Insel Socorro nichts zu tun. Viel mehr hat aktives Tun des Menschen dazu geführt. Der stark an eine bodenbewohnende Lebensweise angepassten Art wurden wildernde Hauskatzen, die das mexikanische Militär mit auf die Insel brachte, sowie Jagd zum Verhängnis und führten zur Ausrottung im Jahr 1972. Zum Glück hatten Wissenschaftler einige Exemplare bereits in den 1920er Jahren in Haltungen in den USA und England verbracht, so dass die Art in Menschenobhut erhalten blieb. Seit den 1990er Jahren gibt es ein Europäisches Ex-situ-Programm (EEP) zur gezielten Erhaltungszucht der Art, das vom Zoo Frankfurt geführt wird. Im Zoo Landau werden Socorrotauben seit 2016 gehalten, die Landauer Erstzucht gelang 2018. Bisher wurden 10 Küken erfolgreich aufgezogen, das Jahr 2025 ist das erfolgreichste bisher: je zwei weibliche Küken schlüpften Ende Mai bzw. Anfang Juli. Ein Blick ins Nest zeigte jetzt, dass es ein weiteres Küken gibt, das ungefähr 10 Tage alt ist und sich gut entwickelt. Das Landauer Zooteam ist zurecht glücklich und ein wenig stolz so erfolgreich zur Rettung einer Tierart beizutragen! Intensive Vorbereitungen, Socorrotauben wieder auf ihrer namensgebenden Heimatinsel anzusiedeln, laufen übrigens!