Im Zoo Landau in der Pfalz gelingt zum zweiten Mal die Nachzucht hochbedrohter Visayas-Mähnenschweine!
Nicht einmal zwei Monate nach der ersten Nachzucht der im natürlichen Lebensraum von Ausrottung bedrohten Visayas-Mähnenschweine freut sich der Zoo Landau über vier weitere Ferkel eines zweiten Zuchtweibchens. Nachdem am 16. Mai zwei kleine Eber das Licht der Welt erblickten, kamen am 7. Juli vier weitere kleine Schweine zur Welt. Somit wächst die Gruppe von anfänglich einem Eber mit zwei ausgewachsenen Sauen zu einer neunköpfigen Rotte an. Ein Riesenerfolg für diese hochbedrohte philippinische Tierart. Muttertier MIRA hatte sich Anfang der Woche in ihr Innengehege zurückgezogen, noch ist sie nämlich vom Rest der Gruppe abgetrennt, um ihren eigenen, sowie den älteren Nachwuchs von Schweinemutter LEVI nicht zu gefährden. Am Freitag dann zeigte sich der erste kleine Ferkelrüssel im Außengehege und seit Montag begeben sich die vier Frischlinge mit dem charakteristischen Streifenmuster regelmäßig in den Außenbereich, um zu spielen, zu wühlen und ihre Umgebung ausgiebig zu erkunden. Währenddessen passt Mutter MIRA genau auf, dass ihrem allerersten Nachwuchs nichts zustößt.
Visayas-Mähnenschweine stammen von den westlichen Visayas-Inseln der Philippinen, wo ihr Bestand heutzutage allerdings stark dezimiert ist. Grund dafür sind die Zerstörung des Lebensraums durch die Abholzung der Wälder, die Wilderei und die mögliche Hybridisierung mit Hausschweinen. Um die Mähnenschweine vor der Ausrottung zu bewahren, wird im Rahmen eines Europäischen Ex-situ Programms (EEP) die Zucht in den europäischen Zoos vom Zoo Breslau in Polen aus koordiniert. Der sechsfache Nachwuchs im Zoo Landau ist somit eine große genetische Bereicherung für das Zuchtprogramm.
Auch in Kooperation mit dem Zoo Landau engagiert sich die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. (ZGAP) mit Schutzmaßnahmen auf den Philippinen (www.zgap.de).
Nachwuchs bei Pfaufasanen und Stelzenläufern – Erstnachzucht bei Madagaskar-Hundskopfboas!
Nicht nur bei den Säugetieren gab es im Zoo Landau diesen Juli erfreuliche Nachrichten, auch Reptilien und Vögel haben Nachwuchs zu verzeichnen, der sich sehen lassen kann.
Ein Küken des bedrohten Palawan-Pfaufasans schlüpfte, nachdem schon im Vorjahr erfolgreiche Nachzuchten dieses gefährdeten philippinischen Hühnervogels zur Welt gekommen waren. Dies ist vor allem für das Europäische Ex-situ-Programm (EEP) dieser Art, an welchem sich der Zoo Landau beteiligt, eine großartige Nachricht.
Die Mexikanischen Stelzenläufer beglückten die Tierpfleger gleich dreifach mit Nachwuchs. In den vergangenen Jahren war die Zucht dieser Säbelschnäbler schon oft gelungen, und die Jungvögel konnten – nach der Aufzucht im Brutkasten – in der Sichler-Voliere von den Besuchern beobachtet werden.
Pünktlich zum Weltschlangen-Tag am 16. Juli gab es diesmal im Affenhaus keinen Nachwuchs bei den Primaten, sondern bei den Schlangen zu bestaunen: Drei kleine Madagaskar Hundskopfboas räkelten sich am frühen Morgen im Terrarium und erfreuen sich seither bester Gesundheit. Madagaskar Hundskopfboas sind lebendgebärend, dabei werden die Eier, welche von einer dünnen Eihülle umschlossen sind, im Körper der Mutter für fünf bis sechs Monate „ausgebrütet“. Die noch-nicht-so-riesigen madagassischen Riesenschlangen sitzen vorerst einzeln hinter den Kulissen, um sie nicht durch ihre Eltern zu gefährden.
Es ist das erste Mal, dass im Zoo Landau Jungtiere dieser Art erfolgreich nachgezogen werden konnten.