Die Freude ist groß über die erneut gelungene Nachzucht bei den Grauen Kronenkranichen! Die beiden Federknäule ähneln ihren majestätischen Eltern lange nicht, aber man kann ihnen praktisch beim Wachsen zuschauen. Am 4. und 5. August schlüpften die beiden diesjährigen Küken und werden, wie seit 2019 üblich, von ihren Eltern vorbildlich großgezogen. Die Küken folgen den Eltern, haben schon ihre ersten Schwimmversuche im Teich unternommen und lernen von den adulten Vögeln, welches Futter schmackhaft ist und wie man herankommt. Insekten, sowie Samen, Beeren und andere pflanzliche Kost, im natürlichen Lebensraum noch kleine Amphibien und Reptilien, stehen auf dem Speiseplan. Im Zoo wird dies natürlich weitestgehend einfach erreichbar „serviert“ und den Tieren drohen natürlich keine Gefahren. In den Heimatländern im östlichen Afrika kämpft die Art dagegen ums Überleben, da Feuchtgebiete zunehmend Trockenperioden, Entwässerung und Überweidung zum Opfer fallen und der Einsatz von Pestiziden zusätzlich Nahrungsquellen dezimiert. Außerdem wird der hübsche Vogel gezielt für den Verkauf gefangen und seine Eier abgesammelt. Zoo und Zoofreundeskreis Landau unterstützen bereits seit dem Jahr 2017 ein Schutzprojekt des NABU vor Ort in Ruanda. Der Projektpartner, die Rwanda Wildlife Conservation Association (RWCA), konfisziert illegal erworbene und gehaltene Kronenkraniche, versorgt die Tiere medizinisch, päppelt sie auf und entscheidet, welche dieser Tiere wieder ausgewildert werden können. Auch dauerhaft flugunfähige Kraniche werden langfristig versorgt. Ebenso wichtig ist die pädagogische Arbeit, um mit intensiver Umweltbildungsarbeit vor allem für Kinder und Jugendliche das Verständnis für den Lebensraum des Grauen Kronenkranichs zu wecken und für den Schutz der Natur zu sensibilisieren. Laut Weltnaturschutzunion gilt der Kronenkranich als gefährdet, der Populationstrend ist abnehmend. Da ist es natürlich besonder wichtig, dass der Zoo Landau sowohl außerhalb des natürlichen Lebensraums als auch mit seinem Engagement vor Ort dazu beiträgt, die Art zu erhalten.
Landaus Zoodirektor, Dr. Jens-Ove Heckel, konnte sich jüngst u.a. im Zusammenhang mit einem vom „Ruanda-Referat“ des rheinland-pfälzischen Innenministeriums (MDI) unterstützten Austauschprogramms in Ruanda zwischen studentischen Mitarbeitenden der Zooschule Landau und Mitgliedern von RWCA, sowie im Rahmen eines Projektbesuchs in Ruanda von den Fortschritten der Zusammenarbeit im Arten- und Naturschutz sowie der Umweltbildung überzeugen. Darüber wird demnächst weiter ausführlich berichtet.