Landau, 13.08.25: In den letzten Wochen durfte sich das Zooteam über weitere Geburten bzw. Schlupfe freuen. Die Gruppe der Zwergseidenaffen ist auf nunmehr neun Tiere angewachsen. Zu Dienstbeginn am 31. Juli entdeckten die Tierpfleger die beiden Neuzugänge auf dem Rücken des Vaters. Zwillingsgeburten sind bei den Zwergseidenaffen die Regel, und es gelten gleichberechtigte Pflichten für Mutter und Vater bei der Aufzucht: er ist meist für das Tragen der Jungtiere verantwortlich und übergibt sie zum Säugen der Mutter. Unterstützt wird das Landauer Elternpaar von sechs Jungtieren, die 2023 und 2024 geboren wurden, sowie einem ersten Zwillingspaar aus diesem Jahr, geboren im Januar. Für die zu den Krallenaffen zählenden Zwergseidenaffen ist es besonders wichtig, die Aufzucht von Geschwistertieren mitzuerleben, um selbst später mal ein gutes Elternteil zu werden. Dazu hat der Nachwuchs in Landau die besten Voraussetzungen!
Jüngst wurde der dreifache Nachwuchs bei den Dreifarbenglanzstaren an den Zoo Avifauna im niederländischen Alphen abgegeben, doch es gibt erneut Nachwuchs bei den farbenprächtigen Vögeln in der Ostafrikavoliere. Zwei weitere Küken schlüpften am 19. und 21. Juli. Sie haben jetzt ihren Nistkasten verlassen.
Sehr viel länger hat es bis zur Mauser und dem Verlassen der Nestbox bei den Ekuadoramazonen und den Timneh-Graupapageien gedauert.
Am 7. bzw.8. Mai verriet die vorsichtige Kontrolle der Nestbox durch das Tierpflegeteam, das es zweifache Nachwuchs bei den Timneh-Graupapageien gibt. Ein tierärztlicher Check zwischendurch ergab, dass sich beide Küken gut entwickeln, und am 26. Juli war es dann soweit, dass beide Küken sich im Außengehge zeigten. Die nicht nachhaltige, inwzischen illegale Entnahme aus der Natur für den Heimtierhandel hat den Timneh und den verwandten Kongo-Graupapagei an den Rand der Ausrottung gebracht. Timneh-Graupapageien sind als „gefährdet“ auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion eingruppiert. Der Nachzucht einer gesunden Reservepopulation im Rahmen eines Europäischen Ex-situ-Programms (EEP), an dem der Zoo Landau beteiligt ist, kommt deswegen große Bedeutung zu!
Dies gilt ebenso für die Ekuadoramazonen. Die Art gilt laut Roter Liste als “Vom Aussterben bedroht” (höchste Gefährdungskategorie). Der Populationstrend ist weiter abnehmend, und es wird geschätzt, dass nur noch 1000 bis 2500 geschlechtsreife Individuen im natürlichen Lebensraum in den Mangroven und Tropenwäldern entlang der Ekuadorianischen Küste vorkommen. Es werden der Verlust und die Verschlechterung des Lebensraums durch die Ausweitung der Landwirtschaft, das Einschlagen von Brennholz und die Zerstörung der Mangrovenwälder für die Meeresfrüchtezucht als anhaltende Bedrohungen für diese Art angesehen. Der Druck durch Fallenstellerei ist eine weitere Bedrohung. Es wird angenommen, dass ein großer Teil der Gemeinden innerhalb des Verbreitungsgebiets diese Art als Haustiere halt. Umso erfreulicher ist es, dass im Zoo Landau in diesem Jahr erneut die Nachzucht von zwei Küken gelungen ist. Die beiden Küken schlüpften bereits am 26. Mai und haben jetzt ihren Nistkasten verlassen. Die Art wird insgesamt 26 Institutionen in Europa gehalten, in nur einer weiteren ist in diesem Jahr bisher die Nachzucht geglückt (Quelle Zoological Information Management System ZIMS; Halterabfrage 7.Aug25). Auch die gezielte Nachzucht der Ekuadoramazonen wird im Rahmen eines Europäischen Ex-situ-Programms (EEP) europaweit koordiniert, um eine stabile Reservepopulation in Menschenobhut zu erhalten. Die Untersuchung von Federproben wird in den nächsten Tagen das Geschlecht der Tiere enthüllen, denn dies ist äußerlich nicht möglich. Sobald die Geschlechter bekannt sind, wir die Zooleitung Kontakt mit der EEP-Koordinatorin aufnehmen, die dann entscheiden wird, an welche Zoos die beiden Tiere abgegeben werden, um ihrerseits weiter zum Erhalt der Art beitragen zu können.