Bei den meisten Vogelküken, die nackt und blind geboren werden, gilt in den ersten Wochen „So etwas kann nur eine Mutter lieben“, doch inzwischen haben sich die beiden am 7. und 8. Mai geschlüpften Küken unserer Timneh-Graupapageien zu echten Wonneproppen entwickelt, wie ein tierärztlicher Check nun zeigte. Die Federn sprießen, sie sehen inzwischen nicht nur niedlich aus sondern sind glücklicherweise auch fit und gesund. Es ist die zweite Nachzucht für das aktuelle Zuchtpärchen in Landau. Zusammen mit dem Kongo-Graupapagei ist die Art in Europa, den Vereinigten Staaten und dem Nahen Osten eines der beliebtesten Haustiere unter den Vögeln, da sie sehr langlebig ist und die unvergleichliche Fähigkeit besitzt, die menschliche Sprache und andere Laute nachzuahmen. Das wurde beiden Arten zum Verhängnis. Die nicht nachhaltige, inwzischen illegale Entnahme aus der Natur hat die beiden Graupapageienarten an den Rand der Ausrottung gebracht. Timneh-Graupapageien sind als „gefährdet“ auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion eingruppiert. Der Nachzucht einer gesunden Reservepopulation im Rahmen eines Europäischen Ex-situ-Programms (EEP), an dem der Zoo Landau beteiligt ist, kommt deswegen große Bedeutung zu!
Schon lange hat der Zoo Landau eine Auffang- und Resozialisierungsvoliere für Graupapageien mit dem Ziel eingerichtet, wenn möglich, Graupapageien aus unsachgemäßer (Einzel-) Haltung eine tiergerechte Unterbringung zu bieten. Die in dieser Voliere befindlichen Vögel wurden von Privathaltern bei uns eingestellt oder gelangten als beschlagnahmte Tiere zu uns. Ein gestörtes Sozialverhalten oder körperliche Mängel sind oft die Folge unsachgemäßer Haltung. Durch eine Gemeinschafts- bzw. Gruppenhaltung dieser üblicherweise sehr sozial lebenden, intelligenten Vögel ist es häufig möglich, so genannte „Rupfer“ (sich selbst Federn ausrupfende Tiere) zu rehabilitieren. Leider wird auch im Landauer Zoo nur eine begrenzte Zahl an Papageienarten und -individuen gehalten werden können.
Wer etwas Geduld und Glück hat, sieht in diesen Tagen unseren am 23. April geborenen fünköpfigen Waldhundnachwuchs aktiv im einsehbaren Innengehege oder auch schon auf der Plattform im hinteren Teil des Außengeheges. Gut behütet und bewacht von beiden Elternteilen dürfen die Welpen nach und nach immer mehr ihres Geheges erkunden. Und die Fleischnahrung der Eltern wird auch schon probiert!