Gleich vierfachen Nachwuchs gibt es bei unseren Erdmännchen. Der jüngste Wurf wurde am 18. April geboren und zeigt sich bei dem bereits sommerlichen Wetter regelmäßig mit der gesamten Familie auf der Außenanlage. Diese besteht neben den Eltern aus einem Onkel und einem Wurf von vier weiblichen Geschwistern, die im Juni des Vorjahres geboren wurden. Die Schwestern beteiligen sich am Umsorgen und Bewachen der Jungtiere, was für sie eine wichtige Erfahrung ist, um später selber mal gute Mütter zu werden.
Noch ist der aktuelle Nachwuchs bei unseren Humboldt-Pinguinen für die Zoogäste nicht zu sehen, denn die am 18. und 20. April geschlüpften Küken befinden sich noch in den Bruthöhlen, wo sie von beiden Elternteilen bewacht, gefüttert und gewärmt werden. Die erfahrenen Eltern machen es gut, die Jungtiere entwickeln sich prächtig, und so wird es nicht mehr lang dauern, bis sich der Nachwuchs auch mal außerhalb der Höhle zeigen wird. Dank der guten Pflege beider Elternteile erreichen Humboldt-Pinguinküken bereits in einem Alter von 10-12 Wochen ein Gewicht von ca. vier Kilogramm und sind flügge. Das heißt, sie machen ihre erste Mauser durch, wechslen vom Dunen- ins Tauchgefieder, was dann wasserundurchlässig ist, und müssen lernen, selber Fisch zu fressen. Wir hoffen auf Nachwuchs von einigen weiteren Paaren, denn die Humboldt-Pinguine sind stark bedroht, so dass der Nachzucht im Zoo zur Erhaltung der Art eine wichtige Rolle zukommt. Die Tiere sind Teil eines Europäischen Ex-situ-Programms (EEP), in dem die gesamten Bestände europaweit gemanaged werden, um eine gesunde und demographisch stabile Reservepopulation aufzubauen. Darüber hinaus engagiert sich der Zoo Landau als Gründungsmitglied der Artenschutzorganisation Sphenisco – Schutz des Humboldt-Pinguins e.V. stark mit für den Erhalt der Lebensräume und der Art im natürlichen Lebensraum in Chile und Peru. Weitere Informationen unter www.sphenisco.org
Ein Blick ins Nest am 12. Mai ergab, dass es erfreulicherweise auch wieder Nachwuchs bei den Bartlett-Dolchstichtauben gibt. Das Küken ist erst wenige Tage alt, doch es ist nicht der erste Nachwuchs des aktuellen Zuchtpaares im Zoo Landau, und es entwickelt sich bestens. Auch die Dolchstichtauben sind Teil eines EEP, um für diese bedrohte, philippinische Taubenart eine stabile Reservepopulation aufzubauen. Die Bartlett-Dolchstichtaube ist eine rein bodenbewohnende Art, die selbst bei Gefahr eher laufend als fliegend flüchtet. Sie kommt in ihrem natürlichen Lebensraum nur noch in wenigen, nur teilweise geschützten Gebieten vor, da ihr Lebensraum durch Holzeinschlag, die Erschließung von Minen und großflächige Brandrodungen weitestgehend verloren gegangen ist.
Außerdem brüten im Vogelrevier momentan noch die Roten Sichler, die Ekuadoramazonen, die Timneh-Graupapageien, die Socorrotauben und die Roten Kardinäle. Wir freuen uns auf weiteren, hoffentlich gesunden Nachwuchs in den nächsten Wochen.