Derzeit gibt es vorübergehend keine Sibirischen Tiger im Landauer Zoo. Leider musste das Zooteam Anfang August von Tigerkater IGOR Abschied nehmen, und am 10. September verstarb nun die Sibirische Tiger-„Seniorin“ NINOSCHKA. Beide Tiere wurden im August 2007 als Wurfgeschwister geboren und lebten seit Januar 2010 im Zoo Landau. Mit über 17 Jahren zählten sie zu den ältesten Sibirischen Tigern, die im Internationalen Tierdatenerfassungssystem „ZIMS“ weltweit verzeichnet sind. NINOSCHKA kam, trotz starker Sehbehinderung auf einem Auge, mit der Situation nach dem Tod des Bruders gut zurecht. In den letzten Tagen wurde jedoch offenbar, dass die Sehfähigkeit des zweiten Auges in Folge einer Augenerkrankung ebenfalls rapide nachgelassen hatte. Zunächst schien das Tier in seiner gewohnten Umgebung noch gut zurecht zu kommen. Aber die schnell fortschreitende und zuletzt offensichtliche völlige Erblindung, führte zu zunehmender Orientierungslosigkeit und Verunsicherung der Katze. Ein Zustand, der die Tierärzte dazu veranlasste, die Tigerin aus Gründen des Tierschutzes einzuschläfern. Der Tierkörper wurde zur pathologischen Untersuchung an ein Veterinäruntersuchungsamt verbracht. Es ist üblich, dass die im Zuge einer Sektion gewonnenen Erkenntnisse über den Gesamtzustand eines, in diesem Fall sehr alten Tieres, über das Veterinärmodul ZIMS medical des internationalen Tierdatenerfassungssystems weltweit für Zoos und Wissenschaftler zur Verfügung gestellt werden.
Die Haltung von Sibirischen Tigern wird im Zoo Landau, mit einem der flächenmäßig größten und sehr gut strukturierten Tigergehege, auch zukünftig fortgeführt werden. Die Zooleitung ist mit dem Koordinator des Europäischen Ex-Situ-Programms (EEP) in Kontakt, um die Möglichkeiten auszuloten, Sibirischen Tigern bald wieder eine gute Haltung in Landau bieten zu können.