Unsere Zoogäste müssen mal wieder genau hinschauen, um den jüngsten Nachwuchs im Affenhaus zu entdecken. Es gibt erneut Zwillinge bei den Zwergseidenaffen! Abwechselnd tragen Mutter und Vater die beiden am 17. Mai geborenen Winzlinge auf dem Rücken. Und auch die beiden älteren Geschwister, ebenfalls Zwillinge, geboren im Juni 2023, sind sehr interessiert am Familienzuwachs. Gerade bei Krallenaffen ist es sehr wichtig, dass Jungtiere die Aufzucht von Geschwistern miterleben, um später selbst mal einen guten Job als Mutter oder Vater zu machen.
Natürlich wird im Zoo Landau Wert auf eine ordentliche Tierkartei gelegt, aber bei den Bennettkängurus ist es leider nie möglich, das genaue Geburtsdatum eines Jungtiers zu bestimmen. Wenn die ersten Bewegungen im Beutel der Mutter gesehen werden, kann man davon ausgehen, dass das Jungtier etwa 3 Monate alt ist. Unser aktuelles Babykänguru kam also (ganz unbemerkt) Mitte November 2023 zur Welt und lebt seitdem gut geschützt im Beutel seiner Mutter. Inzwischen ist das Kleine auch für die Zoogäste zu sehen, und es dürfte nicht mehr lange dauern, bis es den Beutel auch regelmäßiger verlässt. Zum Trinken und Schlafen wird es aber noch einige Zeit in diesen gemütlichen Schutz zurückkehren.
In den letzten Wochen haben auch einige Tiertransfers stattgefunden. Aus dem Zoo in niederländischen Arnheim erhielten wir bereits Ende April einen weiblichen Blauflügelkookaburra. Die Vergesellschaftung mit dem Landauer Männchen verlief erfreulicherweise ohne Probleme. Es haben auch eigene Nachzuchten den Zoo Landau verlassen. Am 16. Mai wurde ein weiblicher Prinz-Alfred-Hirsch an den Zoo im tschechischen Ostrava abgegeben. Dieser Transfer, zusammen mit einem männlichen Hirsch aus dem Opel-Zoo in Kronberg, fand im Rahmen des Europäischen Ex-situ-Programms (EEP) statt, das vom Zoo Landau koordiniert wird. Eine sehr weite Reise trat am 22. Mai ein männlicher Dreifarbenglanzstar an, der im letzten Frühsommer in Landau geschlüpft war. Sein Ziel: der Zoo im litauischen Kaunas. Beide Tiere sind wohlbehalten in ihren neuen Haltungen angekommen.
Bereits seit Ende April gibt es außerdem eine neue Tierart im Zoo Landau. Von einem Privathalter erhielt der Zoo neben zwei männlichen Breitrandschildkröten noch eine männliche Griechische Landschildkröte, die mit den erstgenannten vergesellschaftet wurde, was ohne Probleme funktioniert. Es ist geplant, noch ein weiteres männliches Tier zu erhalten. Die Art ist ein sehr beliebtes Heimtier, und wurde ab den 60er Jahren massenhaft der Natur entnommen und zu niedrigen Preisen angeboten. Inzwischen ist die Art laut Washingtoner Artenschutzabkommen (WA) geschützt und ihr Handel reglementiert. Man unterscheidet eine westliche (Testudo hermanni hermanni) und östliche (T.h. boettgeri) Unterart. Im Zoo Landau wird Letztere gehalten, bei ihr ist die Panzerfärbung weniger kontrastreich als bei der westlichen Unterart. Das Schildkrötengehege im Zoo Landau soll vor allem der Bildung von Zoogästen als Schaugehege dienen, um über die gar nicht so geringen Haltungsansprüche mediterraner Landschildkröten zu informieren.