Heute war es mal wieder soweit, es stand ein Transport bei den Hartmann-Bergzebras ins Haus. Der fünfjährige Hengst DAVU, der seit September 2015 in der Zebra-Junggesellengruppe im Zoo Landau gelebt hatte, trat seine Reise in den Zoo im englischen Marwell an, um in Zukunft Harems-Chef einer Zuchtgruppe zu werden. Im Zoo Landau leben junge Hengste im Alter von ca. eineinhalb bis fünf Jahren zusammen, bevor sie im Rahmen des europaweit koordinierten Zuchtprogramms (Europäisches Ex-situ – Programm, EEP) einer Zuchtgruppe zugeteilt werden. Damit wird die Situation im natürlichen Lebensraum nachvollzogen, wo sich Junghengste, nachdem sie mit Erreichen der Geschlechtsreife aus Ihrer Familiengruppe ausgestoßen werden, zu Junggesellengruppen zusammenschließen, reifen und erwachsener werden, bis sie den Haremsführer einer Stutengruppe herausfordern, um ggf. seinen Platz einzunehmen. In Zoos ist der oder die jeweilige Koordinator/rin eines EEP dafür verantwortlich, anhand von computergestützten Auswertungen der Verwandtschaftsverhältnisse der Zoopopulation geeignete Partner zusammenzustellen. Die Aufgabe der Kuratoren ist es die vorgeschlagenen Transfers zu organisieren. Bereits neun Zebrahengste haben seit dem Jahr 2004 die Junggesellenzeit im Zoo Landau durchlaufen, und bei jeder Abgabe wurde darauf geachtet, dass der verbleibende Hengst nicht zu lange alleine steht. Heute war es zum ersten Mal der Fall, dass die Zootiertransportfirma den neuen Jungghengst gleich mit „im Gepäck“ hatte. Der Neue in der Zebra-WG ist ein im Juli 2017 im polnischen Zoo Plock geborener Hengst. Er hat den Transport gut überstanden, kam heil aus der Transportkiste und lernt seinen neuen Artgenossen QUINTINO, der seit Mai 2018 im Zoo Landau lebt, zunächst mal Gehegezaun des Absperrgeheges kennen. QUINTINO weicht kaum von der Seite des Neuankömmlings, die beiden scheinen sich auf den ersten Blick zu verstehen. Einige Tage Eingewöhnungszeit wird es für den jungen Hengst aus Plock nun geben, bis er mit QUINTINO auf der Außenanalage zusammengelassen wird. In den folgenden Tagen werden auch zunächst die Südlichen Streifengnus, die mit den Hartmann-Bergzebras die Außenanlage teilen, von den Zebras getrennt, um dem Neuling für die Eingewöhnung etwas Zeit zu geben.