Seit dem 10. November beherbergt der Zoo Landau eine neue Vogelart. Aus dem Zoologisch Botanischen Garten Wilhelma in Stuttgart erhielten wir ein Pärchen Bartlett‘s-Dolchstichtauben (Gallicolumba crinigera). Der tiefrote Fleck auf der Brust, der an eine durch einen Dolchstich verursachte, blutende Wunde erinnert, gibt der auf den Philippinen verbreiteten Taubengattung den Namen. Die Bartletts‘s Dolchstichtaube ist eine rein bodenbewohnende Art, die selbst bei Gefahr eher laufend als fliegend flüchtet. Die beiden Tiere wurden mit den Rotsteißkakadus im 2016 neu erstellen Volierenkomplex für besonders bedrohte Vogelarten vergesellschaftet. Die beiden Kakadus akzeptieren ihre neuen „Untermieter“ und kommen mit ihnen auch kaum in Kontakt, da sie selbst überwiegend die oberen Stockwerke der Volieren nutzen. Die Bartlett’s-Dolchstichtaube kommt in ihrem natürlichen Lebensraum nur noch in wenigen, nur teilweise geschützten Gebieten vor, da ihr Lebensraum durch Holzeinschlag, die Erschließung von Minen und großflächige Brandrodungen weitestgehend verloren gegangen ist. Auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) wird die Art als „Gefährdet“ (vulnerable) eingestuft. Wir freuen uns, mit dieser auffällig gefärbten, besucherattraktiven Art eine weitere bedrohte Taubenart im Bestand zu haben, und hoffen, zukünftig durch Nachzucht zu deren Erhalt in Menschenobhut beitragen zu können.
In den vergangenen zwei Wochen konnten wir erfreulicherweise zwei wichtige Nachzuchten bedrohter Vogelarten an andere Zoos abgeben. Die Erstnachzucht der östlichen Kronenkraniche konnte gemeinsam mit einem ebenfalls in diesem Jahr im Zoo Neuwied geschlüpften Männchen an den Zoo Zagreb abgegeben werden. Ebenfalls eine Erstnachzucht war ein Weibchen bei den Palawan-Pfaufasanen. Dieses Tiere wird nun im Zoologischen Garten Berlin hoffentlich für weitere Nachzuchten sorgen.