Hier noch ein Abschiedsfoto (Quelle A. Heide) von Gnu-Nachzucht GNUDOLPH, der in der frühen Vorweihnachtszeit 2024 wegen des an das berühmte Rentier angelehnten Namens einigen Presserummel erfuhr. Nun hat das männliche Jungtier, das am 17. Oktober 2024 geboren worden war, ein neues Zuhause im belgischen Parc Animalier in Bouillon gefunden. Der Transport fand am 11. Juli statt und verlief reibungslos. GNUDOLPH ist sicher angekommen, hat sich bisher gut eingewöhnt und wurde schon mit seinen zukünftigen Zuchtweibchen vergesellschaftet.
Doch kurz darauf gab es im Huftierrevier schon wieder einen Neuzugang. Am 16. Juli wurde ein Prinz-Alfred-Hirsch geboren. Der Gesundheitscheck am zweiten Lebenstag, bei dem das Tier auch seinen Transponder zu eindeutigen Identifizierung gesetzt bekam, ergab, dass es sich um ein männliches Jungtier handelt. Der „kleine Prinz“ wird von seiner bereits routinierten Mutter vorbildlich und problemlos aufgezogen. Es ist bereits ihr drittes Kalb, die Mutter selbst ist 2018 in Landau geboren worden. Die ursprünglich auf den Philippinen beheimateten Prinz-Alfred-Hirsche gehören zu den bedrohtesten Hirscharten der Welt. Lebensraumverlust durch sich ausbreitende Landwirtschaft und Waldrodungen sowie illegale Bejagung brachten den zierlichen Hirsch mit dem ein Leben lang erhalten bleibenden Fleckenmuster im ebenholzfarbenen Fell an den Rand der Ausrottung. Laut Roter Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) wird die Art in der zweithöchsten Gefährdungskategorie als „Stark gefährdet“ geführt. Schätzungsweise leben nur noch 700 geschlechtsreife Individuen der Art in verstreuten, übrig gebeliebenen Regenwaldflächen auf den beiden West-Visayas Inseln Panay und Negros. Bereits im Jahr 1990 wurde ein Ex-situ-Schutzprogramm ins Leben gerufen,die ersten Hirsche kamen nach Europa. Seit dem Jahr 2004 führt der Zoo Landau das Internationale Zuchtbuch (ISB) und koordiniert die Erhaltungszuchtbemühungen im Rahmen eines Europäischen Ex-Situ-Programms (EEP) in den aktuell 34 teilnehmenden Zoos in Europa. Jedes Jungtier ist erfreulich, aber bei einer so bedrohten Art kommt der Nachzucht in Menschenobhut natürlich eine ganz besondere Bedeutung zu!
Es gibt noch weiteren Nachwuchs: bereits am 25. Juni wurden vier weiter Erdmännchen geboren. Ihre drei Geschwister vom 18. April entpuppten sich jüngst als zwei Männchen und ein Weibchen. Für diese Tiere wird im Laufe des Jahres ein Platz gesucht werden, aktuell ist es sehr gut, dass sie die Aufzucht von Geschwistern kennenlernen bzw. dabei auch eine aktive Rolle spielen!
Im Vogelrevier ist der Nachwuchs zahlreich, in den letzten Wochen schlüpften Küken bei den Pfaufasanen, den Bartlett’s Dolchstichtauben, den Socorrotauben, den Roten Sichlern und den Witwenpfeifgänsen. Außerdem führen zwei unserer Pfauenhennen aktuell Küken. Zur ganz besonderen Freude unserer Zoogäste, denn den Pfauen als „Freigänger“ im Zoogelände können die Gäste besonders nah kommen.
Es ist auch wieder Platz für mehr Pfauen im Zoo, denn am 1. Juli wurde die letzte noch im Zoo verbliebene Nachzucht aus dem Jahr 2024, ein stattlicher Hahn, an das Tiergehege Mundenhof in Freiburg abgegeben. Am 16. Juli traten außerdem zwei männliche und ein weiblicher Dreifarbenglanzstar, die in diesem Frühjahr geschlüpft waren, ihre Reise in ihre neue Heimat an. Der Transport ging in den Vogelpark Avifauna im niederländischen Alphen. Einen deutlich kürzeren Transportweg hatten zwei weibliche Zwergziegen aus dem Streichelzoo, die am 7. Juli ihre Reise in unseren Nachbarzoo in Heidelberg angetreten haben.