Seit Januar 2025 lebt die Sibirische Tigerkatze DÁRIA im Zoo Landau in der Pfalz. Seit Februar 2025 nutzt DÁRIA das ca. 7.000 m² große, reich strukturierte Außengehege. Der Neuankömmling aus dem ungarischen Zoo in Debrecen und das Landauer Tierpflegeteam haben sich inzwischen gut kennengelernt. Die imposante Großkatze ist mit den täglichen Abläufen sehr gut vertraut, sehr entspannt, neugierig und selbstbewusst. Leider konnte DÁRIAs Schwester DANA nicht wie geplant mit anreisen, da sie sich vor dem Transport verletzte. Noch im Zoo Debrecen wurde eine Behandlung notwendig. Leider verstarb DANA bei der Narkose zu einer Kontrolluntersuchung Mitte März 2025 in Debrecen. Seither wird, im Abstimmung mit dem Europäischen Ex-situ-Programm (EEP) für Tiger, nach einer möglichen geeigneten anderen Tigergesellschaft gesucht.
Trotz des hohen Bedrohungsstatus der (Unter-)Art in den Natur, wird die Zucht in den Zoos begrenzt, auch um Platzprobleme in den Zoos zu vermeiden. Eine Auswilderung von in Zoos geborenen Tigern ist derzeit keine Option, da dafür geeignete Schutzgebiete ausgeweitet oder neu geschaffen werden müssen. Die EEP-Tigerpopulation ist derzeit eine "Reservepopulation" zur Sicherung der Art. In Landau ist geplant, auch zukünftig ein nichtzüchtendes Tigerpaar zu pflegen. Es ist übrigens nicht ungewöhnlich, dass ein Tiger alleine lebt. In der Natur treffen sich die Tiere nur während der Paarungszeit. Ansonsten lebt ein Muttertier nur vorübergehend mit ihren Jungtieren zusammen, bis diese das Alter der Geschlechtsreife erreichen und nicht mehr im gleichen Revier gedultet werden.
Vor allem für das Team der Zooschule sind Tiger im Zoo sehr wertvoll, denn diese charismatische, in der Natur hochbedrohte Tierart spielt in etlichen Unterrichtseinheiten der Landauer Zooschule eine wichtige Rolle. DÁRIA unterstützt die Umweltbildungsarbeit der Zooschule gleichsam als Botschafterin ihrer Artgenossen im natürlichen Lebensraum. Wild lebende Tiger sind vielen akuten Bedrohungen ausgesetzt.
Männliche Sibirische Tiger sind die größten Raubkatzen der Welt und können ein Gewicht von bis zu 300 kg erreichen. Weibliche Individuen sind mit unter 200 kg deutlich leichter. Ursprünglich kommt diese Tigerunterart im Grenzgebiet zwischen China, Nordkorea und Russland im Gebiet des auch namensgebenden Amur-Flusses vor. Um 1900 lebten insgesamt noch etwa 100.000 Tiger in einem überwiegend zusammenhängenden Verbreitungsgebiet, das sich vom Schwarzen Meer zur Küste des Pazifischen Ozeans und den Großen Sunda-Inseln über 30 asiatische Länder erstreckte. Heute gibt es im Ganzen schätzungsweise noch ca. 5.500 wildlebende Tiger, die nur noch inselartig vorkommen. Der Sibirische Tiger ist eine von heute noch insgesamt sechs bekannten Unterarten des Tigers. Drei weitere Tigerunterarten, der Bali-, der Java- und der Kaspische Tiger, wurden durch menschliche Einflüsse bereits ausgerottet. Verlust des Lebensraums, aber vor allem die intensive Jagd, führen noch heute dazu, dass Tiger in den meisten verbliebenen Verbreitungsgebieten stark bedroht sind. Obwohl es keinerlei wissenschaftliche Belege für die pharmakologische Wirksamkeit gibt, werden fast alle Körperteile des Tigers in der Traditionellen Orientalischen Medizin genutzt und zu hohen Preisen gehandelt. Seit 1987 besteht ein generelles Handelsverbot für Tigerprodukte, doch der illegale Handel blüht leider dennoch.
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