Von der "Zooschule" ... zur "Schule für Nachhaltigkeit"
Im Jahr 1992 wurde die Zooschule Landau mit zwei Zielen gegründet: Für Studierende der Universität Koblenz-Landau wurde einerseits ein unterrichtsbezogenes Praxis- und Forschungsfeld geschaffen. Der direkt an den Campus grenzende Zoo Landau legte eine Win-Win-Strategie als Konzeptgrundlage nahe: Nach einer speziellen Ausbildung unterrichten Studierende Kinder und Jugendliche eigenverantwortlich im Zoo. Für die zoopädagogische Ausbildung der Studierenden sowie für das Unterrichtsprogramm ist die Universität mit ihrer Lehrerausbildung verantwortlich. Der Zoo anderseitss erhält durch die Zusammenarbeit eine moderne Zooschule. Für die pädagogischen Aktivitäten stellt er das Zoogelände sowie spezielles zoologisches Wissen zur Verfügung und schafft so ein ideales Lern- und Betätigungsfeld für zahlreiche Kinder, Jugendliche aber auch für Erwachsene mit und ohne besondere Anforderungen.
Für Anmeldungen wenden Sie sich bitte Montags bis Freitags zwischen 8:00 und 13:00 Uhr telefonisch unter 06341-137011 an Frau Rieder oder Frau Pfalzer in der Zooverwaltung. Weitere ausführliche Informationen finden Sie auf der Internetseite der Zooschule unter www.zooschule-landau.de.
Aus der Projektidee entwickelte sich rasch eine erfolgreiche Umweltbildungseinrichtung. Heute unterrichten 40 Studierende – neben Lehramtsstudierenden auch angehende Umweltwissenschaftler und Diplompädagogen - bis zu 16.000 Kinder und Jugendliche jährlich nach modernen methodisch-didaktischen Prinzipien im Zoogelände. Aus 20 Unterrichtseinheiten können Lehrer und Erzieher auswählen. Zum pädagogischen Programm der Zooschule gehören auch Workshops in den Schulferien, Familienführungen, Übernachtungscamps sowie pädagogische Angebote für behinderte und kranke Menschen.
In den ersten Jahren verstand sich die Einrichtung gemäß ihrer Bezeichnung „Zooschule“ als Schule, die Kindern biologisches Wissen über Zootiere vermittelt. Mitte der 90er Jahre entwickelte sie sich durch spezielle Unterrichtsangebote weiter zu einer Natur-, Arten- und Tierschutzschule. Der Schwerpunkt der Bildungsarbeit lag nun darin, Kinder für die Notwendigkeit des Natur-, Arten- und Tierschutzes zu sensibilisieren und ihnen entsprechende Handlungsmöglichkeiten in ihrem Umfeld aufzuzeigen. Noch heute spielen die Aspekte Tier-, Arten- und Naturschutz eine besondere Rolle im Bildungsprogramm der Zooschule.
Vor dem Hintergrund der Agenda 21 reifte allmählich die Einsicht, dass Hüten und Beschützen, Hegen und Pflegen auf unserem Erdball allein nicht ausreichen. Es wird zukünftig auch auf anderen Formen des Wirtschaftens, des Lebens und der Mobilität ankommen. So rückten Ende der 90er Jahre mehr und mehr Aspekte einer nachhaltigen Entwicklung ins Zentrum der zoopädagogischen Aktivitäten. Heute versteht sich die Zooschule als eine Einrichtung zur Bildung für nachhaltige Entwicklung. Sie bemüht sich im Rahmen ihres pädagogischen Programms darum, "grüne Umweltbildung" und entwicklungspolitische Bildung zusammenzuführen. Auf der Basis des Grundsatzes der Agenda 21 "Global denken - lokal handeln" werden auch Themen unterrichtet, die bereits Grundschulkinder an globale Zusammenhänge und vernetzte Strukturen heranführen. Die diesbezügliche Unterrichtspraxis in der Zooschule zeigt, dass bereits Grundschulkinder ihre Welt unter der Perspektive einer nachhaltigen Entwicklung sehen und sich an einer zukunftsfähigen Gestaltung des Gemeinwohls beteiligen können – vorausgesetzt sie werden dabei unterstützt.
Übergreifendes Bildungsziel der Zooschule ist die Entwicklung von Gestaltungskompetenz. Hier geht es darum, heranwachsende Menschen zu befähigen, die Zukunft in ihrem Wirkungskreis aktiv in ökologischer, ökonomischer und sozialer Balance mitgestalten zu können. Die hierzu notwendigen Bildungs- und Erziehungsprozesse im Kindesalter möchte die Zooschule unterstützen. So fördert der Zooschulunterricht zum einen Kompetenzen, die nötig sind, um den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gewachsen zu sein, zum Beispiel Wahrnehmungsfähigkeit, vernetztes Denken, Kommunikationsfähigkeit. Zum anderen ermöglicht die Zooschule in Unterrichtsprojekten globales Lernen und sensibilisiert dabei auch für einen ökologisch verträglichen Konsum.
Die Zooschule Landau wurde bereits mehrfach u.a. im Rahmen der UNESCO-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" ausgezeichnet.